Omas Wurstnudeln
Migräne
So lange ich denken kann, bin ich Migränepatient. Im Alter von 7 Jahren wollte ich mich ernsthaft umbringen, weil die Schmerzen, das ewige Kotzen und das Unverständniss, das mir entgegenschlug [aber geh...des bissl Kopfweh] nicht auszuhalten war. Die Migräne begleitet mich bis zum heutigen Tag. Ein guter, alter Bekannter -den man nie leiden konnte. Meine Mutter kam rechtzeitig in das Badezimmer [der dunkelste Raum] um mich vom Fensterbrett herunter zu holen. Sie denkt wahrscheinlich immer noch, in Wahrheit wollte ich nur frische Luft schnappen.
Umzug
Es war also so, daß meine Eltern [eigentlich mein Vater] beschlossen hatten, von Amsterdam nach Österreich zu ziehen. Auch der Einwand von uns Kindern konnte daran nichts ändern. Wir würden umziehen.Basta.
Während der EINJÄHRIGEN!!! Umzugsphase- es will ja alles vorbereitet werden, sollten meine Schwester und ich also bei meiner Oma in der Steiermark leben. Dort zur Schule gehen. Übergangsweise. und - wir sollten ihre
WURSTNUDELN
kennen lernen. Wurstnudeln zu jeder Gelegenheit. Als prima Mittagessen, als Pausen"snack" zur Schule und am Abend zur Jause.Ich mag Wurstnudeln. Was haben nun Wurstnudeln mit Migräne zu tun. Ganz einfach - wenn man "ein bissl Kopweh" hat und einem so übel ist, daß schon ein Sonnenstrahl als Auslöser für Brechattacken genügt, kommen Wurstnudeln einfach nicht so gut.
Omas Devise [wie so viele Omas - und NEIN! Ihr habt nicht recht] "gegessen wird, was auf den Tisch kommt" Um Ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, packte sie den Löffel voll und stopfte ihn mir bis an das Gaumenzapferl.
Wahrscheinlich konnte sie nicht anders, als mich danach grün und blau zu prügeln. Wahrscheinlich war die Wut über die vollgekotzten Teller, Gläser -- und Wurstnudeln so groß, daß es sie übermannte.
Wahrscheinlich war sie sowieso eine agressive Frau, die bei jeder Gelegenheit drauf los prügelte.
Wahrscheinlich bekommt Sie Ihre Wurstnudeln heute noch serviert. Irgendwo.Jeden Tag.Bis zum Erbrechen.